Vorweihnachtliche Aktion in der OGS

Die vorweihnachtliche Aktion „Wir bauen ein Zuhause für Gott, Kinder aus allen Ländern und mit unterschiedlichen Religionen“ in der OGS war ein voller Erfolg.
Viele Themen wurden angesprochen, z.B. was Unterkunft, Flucht, Aufnahme, Hilfe für uns in unserer Gemeinschaft bedeutet, welche
Sitten und Gebräuche in Deutschland und in Ihren Herkunftsländern es gibt. Zum Abschluss gab es eine Krippenfeier und Urkunden für die Teilnehmer.

 

Bedeutung der Weihnachtskrippe für Grundschulkinder

 

Weihnachtskrippen sind ein dreidimensional inszeniertes uraltes Programm: Ecce homo – ecce deo, vielleicht zu übersetzen mit: Wer diesen Menschen sieht, sieht Gott. Die Menschwerdung Gottes wird aus der hohen Theologie im Alltagsleben platziert.

Jesus in der Krippe symbolisiert die biblische Aussage: „Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf“ (Joh 1,11a). Und die Krippe initialisiert den zweiten Satz dieses Bibelverses: „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden“ (Joh 1,11b). Wer Jesus Christus – wie in der Krippe – bei sich aufnimmt, wird auch von Gott angenommen werden.

Die Aufstellung der Zeugen der Geburt des Jesuskindes stammt aus der römischen Epoche. Die Hauptfiguren sind das auf Stroh gebettete Jesuskind, die Jungfrau Maria, der heilige Josef, der Esel, der Ochse, der Hirte und seine Schafe.

Zu Beginn der Adventszeit ist es ein schöner Brauch nach und nach eine Krippenlandschaft aufzubauen, in der Maria und Josef mit dem Esel wandern und schließlich an Weihnachten am Stall in Bethlehem ankommen. So können Kinder an dem langen Weg von Josef und Maria durch die Adventszeit hindurch teilhaben und handelnd nachvollziehen, was das Weihnachtsfest bedeutet. Gleichzeitig funktioniert dieses Modell wie eine Art Adventskalender, die das Warten auf das große Fest kurzweiliger gestaltet.

Das sukzessive Aufstellen der Krippenfiguren unterstützt die Erzählungen aus dem Neue Testament und erklärt, wer Jesus war. Diese christliche Tradition ist ein Teil unserer Kultur. Durch die Weihnachtskrippe findet man einen ganz anderen Zugang zu Gott. Gott ist Mensch geworden, weil er uns liebt. Es ist wichtig, dass die Kinder diese Liebe Gottes schon früh erfahren, damit sie ein Grundvertrauen zu Gott bekommen. Sie fangen an zu begreifen, da ist ein Gott, der mich so liebt wie ich bin und der keine Mühen scheut, um mir das auch zu zeigen, indem er seinen Sohn geschickt hat. Er ist genauso Mensch geworden, wie wir auch Menschen sind. Es ist auch wichtig, einen Kontrapunkt zur Vermarktung vom Weihnachtsmann und dergleichen zu setzen. Die Kinder merken so: An Weihnachten feiern wir bewusst den Geburtstag von Jesus.

Eine von Kindern selbstgestaltete Weihnachtskrippe in der heutigen Grundschule erzählt nebenbei noch eine ganz andere Geschichte. In turbulenten Zeiten – politisch wie auch gesellschaftlich – brauchen unsere Kinder Geborgenheit und Halt. Viele Familien sind zerrüttet, Kinder erleben oft hautnah existenzielle Ängste der Eltern, Orientierungslosigkeit und Einsamkeit. Das Jesuskind in der Krippe, ärmlich bekleidet und trotzdem erwartet und geliebt – von seinen Eltern aber auch von vielen anderen – kommt als Retter der Menschen auf die Welt. Das gibt Hoffnung und Zuversicht. Auch im Hinblick auf die Flüchtlingsströme, die im letzten Jahr unser Land erreicht haben, ist die Weihnachtsgeschichte hochaktuell und lädt ein, Verständnis und Mitgefühl für all jene zu entwickeln, die ihr Land in Angst und Sorge verlassen müssen…

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